


Der Mythos Social Media beschreibt nichts anderes als eine Mythenmaschine, die als Kommunikationsform die Selbstdarstellung wählt, um mit der Außenwelt zu kommunizieren. Der Fokus liegt hierbei auf der Ästhetik der Täuschung. Ich zeige wie mein Leben ist. Ob und wie das mit der Realität zusammenhängt, ist bei der Täuschung Nebensache. Was denken, glauben und meinen wir von einander zu wissen? Glaube ich alles was meine Freunde oder die von mir abonnierten Kanäle in die Timeline werfen? Nehmen wir es einfach hin? Hinterfragen ist oft Fehlanzeige, denn es ist alltäglich geworden. Wir erhalten auf den sozialen Plattformen nur einen bestimmten Blick auf eine Person. Er gleicht einem Blick durch ein Schlüsselloch. Ich sehe nur einen Teilaspekt einer Person. Was zeigt mir diese? Was blendet sie aus? Durch diese Teilaspekte werden die Mythen generiert. Wie viel davon der Realität entspricht kann ich in dem Moment nicht überprüfen. Wie in der Realität bin ich auch auf den sozialen Plattformen eine Projektionsfläche. Was erscheint mir? Wie nehme ich die Person dadurch wahr? ● Und was entspricht der Realität? Somit entsteht nebenher eine elektronische Blase der ästhetischen Täuschung, welche zum Platzen gebracht wird, wenn die elektronische Ähnlichkeit auf die Realität trifft. Es kommt zum Showdown, welcher nicht selten in der Demaskierung und in der Enttäuschung mündet.
R10
Master